Gerichtliche Medizin

Im Bereich der Klinischen Gerichtsmedizin laufen derzeit drei Studien mit unterschiedlichen Fragestellungen.

Nachweis von Strangulationsbefunden mittels MRT

Da sich bei lebenden Opfern von Gewalt gegen den Hals die gerichtsmedizinische Beurteilung aufgrund von keinen oder nur dezent und kurzzeitig sichtbaren äußerlichen Befunden schwierig gestalten kann, ist es sinnvoll, innere Befunde durch bildgebende Methoden, z.B. MRT, zu ergänzen. Ziel der laufenden Studie ist die Klassifikation bzw. morphologische Definition der Art und Schwere der Gewalt gegen den Hals mittels MRT.

Studienleitung

Univ. FÄ Dr.in med. univ.
Isabella Klasinc 

Forensische Altersschätzung bei Lebenden mittels MRT

Der Goldstandard in der forensischen Altersbestimmung beruht neben der äußeren Untersuchung einer Person auf der Auswertung eines OPG (Orthopantomogramm, Zahnröntgen), einer Röntgenaufnahme von Hand und Handgelenk sowie einer CT der Schlüsselbeine. Diese Methoden sind mit einer Strahlenbelastung verbunden - ein immer wiederkehrendes Thema in der öffentlichen und politischen Diskussion.

Die Ziele dieser laufenden Studie sind

  • die Untersuchung aller derzeit für die forensische Altersschätzung bei lebenden Jugendlichen verwendeten Informationen an denselben Personen und
  • die Bestimmung statistisch relevanter Referenzwerte für männliche Mitteleuropäer, die für die forensische Altersschätzung verwendet werden können,

indem eine MRT-Untersuchung von drei Körperregionen in einer einzigen Sitzung durchgeführt wird.

Studienleitung

Univ.-Ass. Dr. scient. med.
Thomas Widek  MSc

Altersbestimmung von Hämatomen im subkutanen Fettgewebe von Lebenden

In der klinischen Gerichtsmedizin ist es oft wichtig, den Zeitpunkt der Entstehung von Weichteilverletzungen zu bestimmen, da die Datierung der Verletzungen für die Rekonstruktion von Straftaten häufig unerlässlich ist.

Ziel dieser Studie ist es, die MRT-Charakteristika von Hämatomen zu bewerten, die experimentell durch kontrollierte Anwendung eines Stoßes mit einem mechanischen Gerät bei Probanden erzeugt wurden. Die Hämatome werden dann zu verschiedenen Zeitpunkten auf einem 3T-MRT-Scanner repetitiv gescannt und die entstandenen Bilder analysiert.

Studienleitung

Univ.-Ass. Dr. scient. med.
Thomas Widek  MSc